Was kann jeder Einzelne für den Gewässerschutz tun?

Gewässerschutz im Haushalt:

Welche Abfälle dürfen nicht über die Toilette entsorgt werden?

Feuchttücher nicht in der Toilette entsorgen. Feuchttücher gehören in die Mülltonne! Sie können die Abwasserpumpen und Abflussrohre verstopfen und müssen mit großem Aufwand bei der Abwasserreinigung wieder herausgeholt werden.

Reinigungs- und Putzmittel sparsam verwenden

Reinigungsmittel immer sparsam verwenden bzw. mit Mikrofasertüchern putzen. Besonders aggressiv sind Rohrreinigungsmittel. Stattdessen lieber auf mechanische Reinigungsmethoden (Klobürste) zurückgreifen.

Waschmittel dosiert verwenden und auf Weichspüler verzichten

Auf die Vorwäsche kann meistens verzichtet werden. Statt Vollwaschmittel öfter Feinwaschmittel verwenden. Dieses enthält keine Bleichmittel und keine optischen Aufheller. Auf Weichspüler am besten ganz verzichten.

Öle und Fette nicht in den Abfluss kippen

In der Küche anfallende Öle und Fette gehören nicht ins Abwasser, denn sie verkleben die Rohrleitungen.

Altöl korrekt entsorgen

Altöl darf nicht ins Abwasser gelangen. Ein Liter Öl kann eine Million Liter Wasser verschmutzen. Deshalb Öl aus dem Kraftfahrzeugbereich an den Verkaufsstellen von Mineralölen (Tankstellen) abgeben.

Farbreste und Lösungsmittel im Sondermüll entsorgen

Farbreste, Pinselreiniger, Kaltreiniger und Lösungsmittel sind Sonderabfälle und gehören in den Sondermüll. Sie können die Mikroorganismen in der Kläranlage nachhaltig schädigen. Viele derartige Stoffe können in der Kläranlage nicht abgebaut werden und gelangen lediglich verdünnt in die Gewässer.

Alte Medikamente gehören in die Mülltonne, nicht in die Toilette

Alte, abgelaufene oder nicht mehr benötigte Medikamente am besten in der Mülltonne entsorgen.

Gefahr durch hormonell aktive Stoffe

Ein ernstes Problem ist die zunehmende Belastung der Abwässer durch Rückstände der Antibaby-Pille und anderer Arzneimittel. Diese können in der Kläranlage nicht beseitigt werden und gelangen über den Wasserkreislauf zurück in die Nahrungskette bis zum Menschen. Die Wirkung dieser Rückstände auf das hormonelle Gleichgewicht und die Gesundheit von Mensch und Tier ist noch nicht abschließend geklärt.
Die Regierung propagiert die „End-of-pipe-Lösung“, d.h. nicht die Verursacher, also wir die Verbraucher, müssen einen Beitrag zur Lösung der Problematik beitragen, nein, sprichwörtlich „am Ende der Röhre“ also in der Kläranlage muss eine nachträglich hinzugeführte zukünftige 4. Reinigungsstufe, die ins Abwasser gelangten Arzneimittel, Hormonpräparate etc. mit hohem technischen Aufwand wieder herausholen, um unseren Lebensraum zu erhalten.
Auch der AV Selbitztal untersucht sein gereinigtes Abwasser schon auf diese Stoffe, um für zukünftige Maßnahmen konkret planen zu können.

Mikroplastik

Mikroplastik, z.B. aus Kosmetika, kann in Kläranlagen im bestehenden Prozess schon fast vollständig zurückgehalten werden und bereiten bereits für unsere Gewässer keine zusätzliche Belastung.

Gewässerschutz im Garten:

Regenwassernutzung: Teich- und Zisternenbau
Unser Trinkwasser ist von sehr guter Qualität und eigentlich zu schade zum Garten gießen. Eine Zisterne oder nur das Auffangen des Regenwassers der Dachrinnen in Tonnen oder IBC- Containern trägt dazu bei, Trinkwasser zu sparen.
Regenwassernutzung ist bei einem Neubau aber auch möglich für die Toilettenspülung oder sogar zum Wäsche waschen. All dies spart Trinkwasser und entlastet auch den Geldbeutel.

Hinweis: IBC-Container (1m³) können auf der Kläranlage zum Preis von 20,00 € erworben werden.

Was versteht man unter dem Begriff „versiegelte Fläche“?
Unter versiegelter Fläche versteht man die Fläche eines Grundstücks, auf der das Regenwasser nicht mehr natürlich versickern kann, also z.B. asphaltierte Flächen oder auch gepflasterte Flächen. All dieses Regenwasser wird in Kanälen gesammelt und gelangt, obwohl nicht verunreinigt, in die Kläranlage. Mittlerweile gibt es auch Pflastersteine, die eine natürliche Versickerung des Regenwassers erlauben, was den Wasserhaushalt positiv beeinflusst.

Fassaden- und Dachbegrünung:
Auch dies ist möglich und trägt zum Erhalt des natürlichen Mikro-Wasserkreislaufes bei.

Klärungsbedarf? Wir klären alles!